Sauter Johann wurde am 13.6. 1926 als 8. Kind von 10 in Zsámbék geboren.
Nach der Volksschule in Zsámbék besuchte er das Zrinyi- und dann das
Jakob-Bleyer-Gymnasium in Budapest. 1944 gehörte er zu den ersten
Abiturienten dieses deutschen Gymnasiums in der ungarischen Hauptstadt.
Er wurde zum deutschen Militärdienst einberufen.
Kurz vor Kriegsende geriet Dr. Sauter als Verwundeter in englische
Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung kam er 1946 nach Deutschland und
nahm an der Technischen Hochschule in Karlsruhe das Studium der
Volkswirtschaft auf, das er mit dem Staatsexamen abschloss.
Er war bei dem Deutschen Bundestag in Bonn beschäftigt.
1954 begann er dort mit dem Studium der Rechtswissenschaften, das er in
Freiburg/Br. fortsetzte. 1964 promovierte er hier bei Prof. Dr. Thieme mit einem
rechtshistorschen Thema zum Dr. jur. utriusque mit dem Prädikat
„Magna cum laude“ (mit großem Lob). Im Oktober des gleichen Jahres trat er
in den Dienst der Allianz AG in Stuttgart wo er als leitender Justitiar in
verantwortungsvoller Position tätig war.
1962 heiratete er Frau Ingrid geb. Hoheisel. Der Ehe entstammen drei Kinder,
Sabine, Dagmar und Michael. Am 1.12.1974 wurde er zum Bundesvorsitzenden
der Ungarndeutschen Landsmannschaft gewählt.
1980 wurde er zum Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Deutschen
aus Ungarn e.V. und gleichzeitig zum Landesvorsitzenden in Baden-Württemberg
gewählt. Von beiden Ämtern trat er 1987 zurück, blieb aber als Vorsitzender der
Bundesdelegiertenversammlung Mitglied des dreiköpfigen Bundespräsidiums.
Dr. J. Sauter war Brückenbauer zwischen der neuen und alten Heimat,
ein Freund Ungarns und seiner Menschen. Er bemühte sich, der Wahrheit in
unserer jüngsten Volksgeschichte näher zu kommen.
Für seine großen Verdienste für Staat und Volk verlieh ihm der Bundespräsident
das Bundesverdienstkreuz am Bande und das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.
Dr. Johann Sauter verstarb am 21.3.1989 und wurde auf dem Friedhof in Gerlingen
bestattet an der eine überwältigende Menschenmenge aus allen Teilen des
Landes ihm das letzte Geleit gaben.